India Simulator™

Im modernen Indien spricht man Englisch, trägt Anzüge und benutzt Powerpoint. Unter der globalgenormten Oberfläche aber lauern Missverständnisse und interkulturelle Fallen an jeder Straßenecke. Welche Fähigkeiten brauchen deutsche Manager, um in Bombay oder Delhi effektiv arbeiten zu können? Diese Frage hat das Flinntheater vier indischen Autor*innen gestellt. Sie haben für den India Simulator™ Rollenspiele und Aufgaben entwickelt, in denen sie Deutsche vor Reiseantritt prüfen wie einen Mercedes im Windkanal. Achtförmiges Kopfwackeln oder einen Businessdeal in ohrenbetäubendem Riksha-Gehupe verhandeln, ausdauernd smalltalken oder „richtig atmen“ – das sind nur die einfachen Aufgaben für die Indienaspiranten. Was ist eigentlich diese hochgelobte interkulturelle Kompetenz, die heute überall verlangt wird? Was finden Inder, was wir Deutsche lernen müssten? Und welche Vorurteile haben Inder über Deutsche?

India Simulator™ ist ein Masala aus Theater und Performance, eine knallharte Meditation über deutsch-indische Klischees und ein utopisches Assessmentcenter für den Tag, an dem Indien und China die Weltwirtschaft übernehmen.

Eine Flinntheater Produktion

Von und mit Sophia Stepf (Regie und Konzept), Florian Hacke (Performance), Lisa Stepf (Performance), Ajay Krishnan, Ram Ganesh Kamatham, Shivani Tibrewala, Santanu Bose & Flinntheater (Text), Jonas Nagel (Licht und Ton), Carolin Rosenheimer & Isabel Feifel (Produktionsleitung)

Gefördert von Kulturamt der Stadt Kassel, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Gerhard-Fieseler-Stiftung, Dr. Wolfgang Zippel-Stiftung, Kasseler Sparkasse und kara burun tours

Presse

India Simulator ist eine dynamisch-knallige Performance über die Frage, wie sich deutsche Manager für ihre Arbeit in Indien vorbereiten können (...). In dem Projekt der selbst in Indien arbeitenden Sophia Stepf mit den Schauspielern Florian Hacke und Lisa Stepf überlagern sich Vorurteile, Klischees und eine aberwitzige Bollywood-Choreographie in einem theatralischen Spiel zwischen Lachen und Nachdenken.


Die Deutsche Bühne

In Zeiten, in denen es nicht mehr G 8, sondern G 20 heißt und Schwellenländer wie Indien wirtschaftlich dermaßen expandieren, werden Arbeitskräfte auch von Deutschland nach Indien verlagert. Doch wie klappt die Integration in die fremde Kultur? Sophia Stepf, auch in Indien tätige Dramaturgin und Regisseurin, schuf aus Texten von Ajay Krishnan, Ram Ganesh Kamtham, Shivani Tibrewala, Santanu Bose sowie eigenen Erfahrungen eine fesselnde und sehr intelligente Collage, die bei der Premiere am Sonntag im Dock 4 bejubelt wurde. Auf der Bühne sind Lisa Stepf und Florian Hacke, komisch, ausdrucksstark und energiegeladen, in ständigen Rollenwechseln mal Opfer, mal Täter. Tatort des Geschehens ist ein Assessment-Center, in dem Unternehmen ihr künftiges Personal auswählen. Mit wohlgesetzten indischen Klischees, einer aberwitzigen Bollywood-Choreografie mit Gesang und Tanz und eingeblendeten Hindisprüchen (Licht & Sound: Jonas Nagel) nahm das Flinntheater die begeisterten Zuschauer im ausverkauften Dock 4 auf eine turbulente Reise, bei der kein Lachmuskel verschont blieb. Eine Form erstklassigen, zeitgenössischen und zeitkritischen Theaters.

Hessische/Niedersächsische Allgemeine (HNA)