Das deutsch-tansanische Projekt nimmt den Maji Maji Krieg (1905-07) als Ausgangspunkt, einen der größten Kolonialkriege in der Geschichte Afrikas. Verschiedene Bevölkerungsgruppen im damaligen Deutsch-Ostafrika kämpften gegen die deutsche Gewaltherrschaft, vereint im Glauben an die Kraft des „Maji“ (Wasser). Die Prophezeiung des Maji Maji Kults lautete, die deutschen Gewehrkugeln würden sich in Wasser verwandeln. Im heutigen Tansania kennt jedes Schulkind diese Geschichte. Der Maji Maji Krieg wird dort als Meilenstein auf dem Weg zur Unabhängigkeit gefeiert, in Deutschland ist er kaum bekannt. Welche Parallelen gibt es heute zu diesem Krieg, der gleichzeitig Mythos, Legende, Tabu und historisches Ereignis ist?
Maji Maji Flava handelt von der Magie des Wassers und unverständlichen Verträgen, von musikalischen Kommunikations-Codes, Rassismus und Entwicklungshilfe und nicht zuletzt davon, wie man Kriege im Nachhinein glorifizieren oder unter den Teppich kehren kann. Die Performer*innen bilden eine Band: aus treibenden tansanischen Rhythmen und Liedern der kaiserlichen Schutztruppe entsteht eine musikalische Theater- und Tanzperformance. Deutsch changiert dabei mit Kisuaheli und Englisch, traditionelle Tänze treffen auf geopolitische Satire und Performance-Theater mischt sich mit dem neuesten Sound von Bongo Flava.