Men in Feminism

Full-Frontal / Oh Man! / Kalinga

Die Trilogie Men in Feminism untersucht die Rolle von privilegierten Männern im Feminismus aus deutsch/schweizerischer, ruandischer und indischer Perspektive – von und mit Männern und Feminist*innen. Welche Rollen spielen Männer im Feminismus und was wünschen sich Feminist*innen von den privilegiertesten Männern in ihren Gesellschaften?

Die drei Performance-Teile von Men in Feminism werden hintereinander gezeigt: Die Theaterperformance Full-Frontal (Indien) sucht in Form eines Castings den idealen feministischen Mann. Kalinga (Ruanda) ist ein von männlichen Tänzern entwickeltes Tanztheater und befragt die Gleichstellung der Geschlechter im heutigen Ruanda. Oh Man! (Deutschland/Schweiz) ist eine subversive Stand-up-Comedy-Performance.

Full-Frontal
Full-Frontal legt die Spannungen zwischen Privilegien und Patriarchat, Bekenntnis und Kritik offen. Es hinterfragt die Idee des „feministischen Mannes” im heutigen Indien anhand eines Vorsprechens, einem Raum, in dem Performance zu Untersuchung wird und das Verlernen im Mittelpunkt steht. Geleitet von einer unsichtbaren Stimme – teils Regisseurin, teils Gewissen, teils sozialer Spiegel – durchquert der Darsteller ein Terrain aus ererbten Privilegien, Mythen und Erinnerungen und sucht dabei nicht nach einer Lösung, sondern nach dem Mut, sich mit Unbehagen auseinanderzusetzen.

Oh Man!
Nicht nur Frauen, auch Männer leiden im Patriarchat. Wie lebt, denkt und performt ein Mann im Patriarchat, wenn er das erkannt hat? Und wie geht ein Comedian damit um, wenn die Geschlechterwitze nicht mehr ziehen? Liegt im Scheitern ein zarter Beginn des Verlernens der alten Muster? Mit einem Mikrofon auf leerer Bühne performen sich Johannes Dullin und Lisa Stepf durch schlechte Witze, Statistiken, Extremzustände und unterdrückte Gefühle. Sie loten dabei die Macht der Sprache und des Mikrofons aus und nehmen die Lücken zwischen performativer Männlichkeit, netten Männern und feministischen Ansprüchen unter die Lupe.

Kalinga
Kalinga ist ein Tanztheaterstück, das hinterfragt, was es bedeutet, ein feministischer Mann im modernen Ruanda zu sein. Das Wort Feminismus existiert in der Sprache Kinyarwanda nicht, obwohl die Gleichstellung der Geschlechter in Ruanda auf allen Ebenen politisch gefördert wird. Frauen machen 74 % der Erwerbstätigen aus. Das Stück begleitet zwei ruandische Männer, die sich mit ihren Vorstellungen und Kämpfen um die Gleichstellung von Männern und Frauen auseinandersetzen. Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Kalinga, eine Trommel, die Macht und Autorität symbolisiert. Aber wird diese Macht im heutigen Ruanda wirklich gerecht verteilt?

TEAM RUANDA Desiré Arsène Ndayishimiye & Bingo Regis (Performance, Konzept, Co-Regie & -Choreografie), Wesley Ruzibiza (Künstlerische Leitung, Co-Regie & -Choreografie) Kooperationspartner: Amizero Dance Kompagnie
TEAM INDIA Alif (Creative Producer), Abhay Mahajan (Konzept & Performance), Kushal Mahant (Bühnenbild), Sridhar Prasad (Dramaturgie), Sharanya Ramprakash (Co-Konzeption und -Entwicklung & Regie), Niranjan Gokhale (Licht Design), Mahati Systla (Produktionsassistenz)
TEAM SCHWEIZ/DEUTSCHLAND Susana Alonso (Lichtdesign), Susanne Boner (Kostüme), Johannes Dullin (Performance), Elias Kurth (Bewegungscoach), Andi Otto (Komposition / Sounddesign), Lisa Stepf (Künstlerische Leitung & Performance), Sophia Stepf (Künstlerische Leitung & Regie), Maja Zagórska (Künstlerische Mitarbeit), Marit Buchmeier & Lisanne Grotz / xplus3 Produktionsbüro (Produktionsleitung)

Termine

Sophiensæle Berlin:
11. November (Premiere) - 13. November 2025, 19:00 Uhr
14. November 2025, 18:00 Uhr