Der Wald ist Protagonist dieses Projekts. Er ist nicht nur der poetische Schauplatz von Grimms Märchen, Romantik und deutscher Seele, er ist auch ein Schlachtfeld der Klimakrise. Der Wald wird zum Erlöser stilisiert und als einzig wahre grüne Technologie gehandelt – aber er wird auch täglich dezimiert: Vom Sojaanbau in Brasilien bis zu Waldbränden am Mittelmeer und Borkenkäfern im Harz. Müssen für die notwendige Energiewende z.B. Windräder in einen der letzten Urwälder Deutschlands, den Reinhardswald in Hessen, gebaut werden? Sägen wir an dem Ast auf dem wir atmen oder betreiben wir zukunftsorientierte Energie- und Forstwirtschaft? Der Wald leidet stumm und sehr langsam. Er hat keine Menschenrechte. Er hat gar keine Rechte. Er braucht Verbündete. Wir machen uns mit den Mitteln der darstellenden und bildenden Künste, mit Musik, Stimme, Video, Körper, Technik und Holz auf die Suche nach einer zeitgemäßen Darstellung, mit dem Ziel, Wissens- und Empathielücken zu füllen. Auf diese künstlerische Reise laden wir Menschen aus Politik, Wissenschaft und Aktivismus ein.
Im Jahr 2022 arbeitet Flinn Works mit Musiker*innen, Performer*innen, einem Szenografen, Videokünstler*innen sowie einer beratenden Kuratorin in zwei 10-tägigen Phasen an Ansätzen der künstlerischen Umsetzung. Im Mai 2022 in Potsdam-Groß Glienicke im Naturschutzgebiet Sacrower See und Königswald sowie im November im Theaterhaus Mitte Berlin.