Shilpa – The Indian Singer App

Im zweiten Teil der Reihe über das schizophrene Leben indischer Performerinnen in der Entertainmentindustrie, beschäftigen sich MD Pallavi und Sophia Stepf mit der neuesten Version von Shilpa, einer „Singer Application“ für Smartphones. Shilpa ist benutzerfreundlich und charmant. Shilpa ist die erste App im Theater. Sie agiert live und interaktiv.

Bitte geben Sie eine Textzeile ein.
 Bitte summen Sie eine Melodie.
 Bitte stellen Sie die Sexyness auf einer Skala von 1-10 ein.

MD Pallavi ist Schauspielerin und Sängerin des Hindustani Classical und Sugama Sangeet, sie hat als Voice-Over Sängerin und Sprecherin zahlreichen Filmen ihre Stimme geliehen. Sie wird mit fragmentarischen Geschichten aus den Eingeweiden der indischen Entertainmentindustrie und mit live hergestellten Soundscapes Frauenbilder ins Visier nehmen: Wo hört Dienstleistung auf und fängt Sexismus an? Wie hoch muss das Honorar sein, um eine Vergewaltigungsszene zu spielen? Und wie sieht es im Leben der Frauen aus, die Shilpa Körper, Geist und Stimme leihen?

Eine musikalische Theaterperformance, eine interaktive Live-App, eine Suche nach amüsantem Feminismus und ein satirischer Blick auf die Ökonomien der Entertainmentindustrie. 


Ausgezeichnet mit dem ZKB Förderpreis beim Zürcher Theaterspektakel 2014, Gewinnerin des Secondo Festivals (Schweiz) 2014.

Eine Flinntheater Produktion

Von und mit MD Pallavi (Performance und Text), Sophia Stepf (Regie und Text), Swar Thounaojam, Rituparna Bhattacharya, Irawati Karnik (Textmitarbeit), Nikhil Nagaraj und Andi Otto (Live Sound), Lisa Stepf (Künstlerische Mitarbeit), Marie Winnie Wilka (Regieassistenz), ehrliche arbeit – freies Kulturbüro (Produktionsleitung)

Gefördert von Kulturamt der Stadt Kassel, Hessisches Ministerium für Kunst und Wissenschaft, Gerhard-Fieseler-Stiftung, Fonds Darstellende Künste, WELL being Stiftung, Sparda Bank Hessen, Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Bangalore

Termine

Sophiensæle Berlin: 6. (Premiere) - 8. September 2013 / Kulturhaus Dock 4 Kassel: 12. - 15. September 2013 / Secondo Festival, Theater Tuchlaube Aarau: 15. März 2014 / Zürcher Theater Spektakel: 22. - 24. August 2014 / Theater Tuchlaube Aarau: 28., 29. April & 1. Mai 2015 / LICHTHOF Theater Hamburg (India Week): 7. & 8. November 2015 / Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt (Made in Hessen. 100%): 13. November 2015 / Pavillon Hannover: 14. November 2015 / Performing Arts Festival @ Berlin Sophiensæle Berlin: 13. - 18. Juni 2017

Presse

Allein schon für diese Highlights hat sich das Zürcher Theater Spektakel 2014 gelohnt. Neben der völlig konkurrenzlosen Seltsamkeit von Evelin waren dies ein Stück Privatpolitik, ein Stück Politentertainment und ein Stück Theatertheologie: Milo Raus «The Civil Wars», «Shilpa» vom Flinntheater und «Germinal» von Halory Goerger & Antoine Defoort. Die drei haben sehr unterschiedliche Themen – aber sie haben welche! Grosse, schwere, über jede Nabelschau hinausreichende. Die drei haben zudem unterschiedliche, jeweils streng durchgeführte Formate – aber nie genieren sie sich, zu unterhalten! Uns anzusprechen und Saiten zum Schwingen zu bringen. Berühren ist erwünscht!


Tages-Anzeiger

Was für eine Schauspielerin, was für eine Sängerin! Und was für eine humorvolle, politisch engagierte und glorios interpretierte One-Woman-Show.


Tages-Anzeiger

«Shilpa –The Indian Singer App» des Flinntheaters ragte heraus. Die Arbeit hat eine sehr klare Intention, die auf überzeugende und überraschende Weise umgesetzt wird. MD Pallavis Durchhaltevermögen in dieser virtuosen One-Woman-Show schlägt das Publikum mit einer seltenen Leichtigkeit in Bann. Sie verkörpert ein App, und im Handumdrehen wird der Zuschauer zu dessen Benutzer. Gleichzeitig wird das Publikum konfrontiert mit brisanten Themen wie Diskriminierung, sexuellem Missbrauch oder der prekären finanziellen und sozialen Situation der Frauen in Indien, speziell in der Bollywood-Unterhaltungsindustrie. Der Zuschauer wird aufgefordert, seine Rolle als passiver Konsument dieser verstörenden Machtverhältnisse in den Medien und im täglichen Leben zu hinterfragen.Die junge Regisseurin Sophia Stepf hat eine vielschichtige und komplexe Performance kreiert, die durch ihren intelligenten und sparsamen Gebrauch der theatralen Mittel besticht. Die grosse Sensibilität dem Kontext gegenüber zeigt sich insbesondere in der Erarbeitung und Darstellung der Produktion. «Shilpa –The Indian Singer App» ist ein packendes theatrales Statement, das durch dynamischen Rhythmus und lebhafte Energie besticht.


Jurybegründung ZKB Förderpreis, September 2014

Pallavi ist sowohl eine herausragende Sängerin als auch eine brillante Schauspielerin mit einer riesigen Bandbreite an Ausdrucksmöglichkeiten in ihrem Arsenal, sie führt uns mit spielerischer Leichtigkeit durch die Figuren. Sophia Stepf führt Regie bei dieser messerscharfen, traurigen, urkomischen und sehr intelligenten Aufführung. Sie verwebt Metaphern und Symbole aus scheinbar disparaten Welten und Ideen, um eine innere Logik für das Stück zu schaffen, die beschreibt, wie Popkultur und Religion das Leben von Frauen in einer globalisierten Welt bestimmen. Das Stück hat einen einzigartigen Sinn für Humor, der es zu einem Muss für das deutsche Publikum macht.

Deutsche Welle

Mit wenigen ausgesuchten Mitteln und einer hervorragenden ausdrucksstarken und vielseitigen Interpretin, führt uns dieser hybride Abend durch die Widersprüchlichkeiten der modernen indischen Unterhaltungsindustrie und hinterfragt das moderne Frauenmodell. Das Stück berührt eine sehr große Breite an Themen (die Globalisierung und Technologiesierung, Interkulturalität und Toleranz, Bollywood, der Informationswandel, Lebensstile und Lebenswirklichkeiten), die höchstaktuell sind und die auch Bezüge zu unseren westlichen Welt und der Schweiz haben. Der Regisseurin Sophia Stepf gelingt es, uns in diese Welt hinein zu holen. Und zugleich wirft sie beunruhigende Fragen auf, die lange weiter wirken. „Shilpa - The Indian Singer App“ ist ein sehr erfrischender, kluger, witziger, kurz: ein sehr gut gelungener Theaterabend. Wir warten auf Shilpa 808!


Laudatio Secondo Festival