a small small world

Grönland, in der Nähe des Nordpols am 26. April 2007: zufällig sieht ein Hubschrauberpilot einen Mann im Eis, nimmt ihn auf und rettet ihm das Leben. Der Mann ist Hamidur Rahman aus Bangladesch, 30 Jahre alt und auf dem Weg in sein Traumland Kanada – illegal, schlecht ausgerüstet und zu Fuß.

Es ist nicht das erste Mal, dass Hamidur auf der Flucht ist – vor seinem politischen Engagement in Bangladesch flieht er nach Malaysia, von dort flieht er mit seiner malaysischen Frau und dem gemeinsamen Sohn nach Deutschland. Aber wovor flieht er und wer wird ihm glauben? Ein cleverer Dorfbewohner auf einem weltweiten Weg, clever genug, um seinen Träumen gefährlich nahe zu kommen und schlussendlich daran zu scheitern, einen Platz in dieser Welt zu finden.

Zwei Schauspieler mit minimaler Ausstattung und einer Kamera stellen Szenen aus Hamidurs Leben nach. Das Stück hinterfragt die Idee, die Geschichte eines anderen darzustellen oder zu spielen, und versucht, in der Fiktion, die sich dokumentarisch nennt, ein Stück Wahrheit zu finden.

Eine Flinntheater Produktion

Von und mit Konradin Kunze (Künstlerische Leitung und Performance), Sophia Stepf (Künstlerische Leitung), Abhishek Majumdar (Performance), Tina Uebel, Sadia Swatee, Julia Fischer-Ortman, Hanna Mitzlaff, Philip Haucke, Del Penner, Dilawar Hussein, Helal Uddin u.a. (Text und Interviews)

In Zusammenarbeit mit ITI Deutschland und Goethe-Institute Dhaka und Bangalore

Termine

Die Premiere fand am 7. Februar 2011 in Dhaka im Goethe-Institut statt, anschließend tourte das Stück nach Chittagong (Bangladesch) und Bangalore (Indien). In Deutschland wurde es am Stadttheater Bremerhaven im Rahmen des Festivals Odyssee:Heimat und am Hamburger Schauspielhaus (Hamburger Botschaft) gezeigt. Im Jahr 2013 wurde es als szenische Lesung im Rahmen des Festivals „zeitgeist dc: documentary theatre“ in Washington D. präsentiert.

Presse

A small small world ist gespickt mit sardonischem Humor, der die Vergeblichkeit der von Menschen gemachten nationalen Grenzen verdeutlicht. Die Kulissen waren minimal, aber die faszinierende Technik, kleine Landschaften der Orte, an denen Hamidur lebte, zu schaffen und auf eine Leinwand zu projizieren, war brillant. Besonders lobenswert ist die immense Recherche, die in die Entstehung dieses Stücks eingeflossen ist. Hierfür gebührt Konradin Kunze und Sophia Stepf Beifall. Ein starkes Drehbuch und die überzeugenden Erzählfähigkeiten von Abhishek Majumdar und Konradin Kunze machten das Stück sehenswert.

The Hindu

Abhishek Majumdar schreibt über „Living with Difference in Intercultural Theatre“ 

 www.culture360.org

Was Stepf, Kunze und Majumdar geschafft haben, ist eine bewegende und emotionale Theatererfahrung, die die menschliche Seite von Rahman lebendig werden lässt. Wunderbare Darbietungen und der innovative Einsatz von Requisiten für Live-Projektionen statt auf der Bühne haben dazu beigetragen, die Welt von Rahman neu zu erschaffen.

India Today