Videoskulptur und Fotoausstellung
In Old Moshi, Tansania, wird ein Kopf vermisst. Chief Mangi Meli kämpfte dort gegen die deutsche Kolonialmacht und wurde im Jahr 1900 hingerichtet. Sein Kopf, so erzählt man sich bis heute, sei nach Deutschland verschifft worden. Felix von Luschan hortete damals tausende Schädel aus aller Welt für die „Rassenlehre“ im Völkerkundemuseum. Noch immer lagern viele davon in Berlin, auch aus Old Moshi. Mangi Melis Enkel sucht seit 50 Jahren nach dem Haupt seines Großvaters, bis jetzt ohne Erfolg.
Doch Spuren von Mangi Meli finden sich in Liedern, Erzählungen und Archiven. Ein tansanisch-deutsches Team entwickelt daraus eine Videoskulptur, ein Animationsfilm zeichnet das Leben des Freiheitskämpfers, seinen gewaltsamen Tod und die mögliche Reise seines Kopfs nach. Historische Fotos und Dokumente ergänzen die Ausstellung. Mangi Meli Remains reiste von Berlin über Dar Es Salaam nach Old Moshi, wo die Ausstellung seit dem 2. März 2019 als Platzhalter für den fehlenden Kopf am Originalschauplatz dauerhaft an ihn erinnert.
Filmversion
Die Filmversion von Mangi Meli Remains (Swahili mit Untertiteln) war 2020/2021 auf Filmfestivals zu sehen und wird im Bildungskontext genutzt.